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                                      Gipswerk Entringen
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                                       Wir haben es geschafft. Beim privaten Anlagenwettbewerb auf der Faszination Modellbahn in
                                        Sinsheim 2017 haben wir gleich den 3. Platz mit dem Gipswerk erreicht. Darauf sind wir
                                        echt stolz. 
                                     | 
                                   
                                  
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                                       Das Entstehen der Segmentanlage: 
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                                       Auf Anregung von Mitgliedern des Modelleisenbahnclub Rottenburg e. V. Neckar entschlossen
                                        sich die IG-Mitglieder Andreas und Uwe dieses Gipswerk mit der kompletten Feldbahntrasse
                                        vom Steinbruch bis zum Bahnhof Breitenholz in Anlehnung an das Original, stark
                                        verkleinert, nach zu bauen. Dargestellt werden soll der Zeitraum um 1950 -1960. 
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                                    | 
                                       Die achtteilige Segmentanlage hat eine Länge von rund fünf Metern. Dargestellt werden die
                                        Segmente wie folgt: (Erbauer Uwe) Gipswerk am Bahnhof Breitenholz, Ausweiche und
                                        Verschwenkung, (Erbauer Andreas ) B 28 mit Kreisstraße nach Breitenholz, 90° Kurve am
                                        Käsbach, kleiner "Rigoni"- Steinbruch, Gipsofen + Gebäude unterhalb des Steinbruches und
                                        der große Steinbruch. Der Steinbruch wurde in einen alten Holzkoffer eingebaut. 
                                      Unterstützt wurden die zwei Modellbauer von vielen Zeitzeugen, dem Ortschronisten, Herrn
                                        Bauer aus Entringen, dem Archiv der Gemeinde Ammerbuch, dem Kreis- und Stadtarchiv
                                        Tübingen, der Gips-Schüle Stiftung in Stuttgart, der Rottenburger Zeitung, von zwei
                                        Kollegen des Rottenburger Modelleisenbahnclubs und weiteren Informanten. 
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                                       Nun zu den Bauberichten der einzelnen Modell-Feldbahnsegmenten: 
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                                      Baubeschreibungen der fünf Segmente von Andreas
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Vorgeschichte: Nachdem mich die Rottenburger Modellbahnkollegen gefragt hatten, ob ich
                                        Interesse am Nachbau der Gipsbahn hätte, sagte ich spontan ja, ohne zu ahnen was da alles
                                        auf mich zu kommt. Alles fing damit an, dass ich bei einer früheren Präsentation einen
                                        alten Holzkoffer (90x40x20cm) geschenkt bekam. Nun stand fest: "Da baue ich den
                                        Gipssteinbruch hinein". 
                                     | 
                                   
                                  
                                      
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                                    | 
                                       Auf "WIKI" gab es sogar eine Gleisskizze (s. Foto - Skizze im Holzkoffer). Nach ersten
                                        Überlegungen ging es los mit der Untergrundgestaltung, dem Geländebau und der
                                        Gleisverlegung. Dann ergab es sich, dass zwei Rottenburger Modellbahnkollegen uns
                                        mitteilten, dass noch Reste des alten Gipswerkes vorhanden sind und so fuhren wir ins
                                        Ammertal und überzeugten uns. Der Lokschuppen und das Trafohäuschen wurden gleich
                                        vermessen und dann ging es entlang der Strecke bis zum Lagerschuppen unterhalb des
                                        Steinbruches (der mittlerweile mit Schutt aufgefüllt wurde). 
                                      Dann ging es weiter mit dem Bauen. Bei der 2. Ausstellungsteilnahme der
                                        IG-Modellfeldbahner in Rottenburg kam das Gespräch mit den Rottenburger Kollegen wieder
                                        auf, ob wir nicht die ganze Anlage bauen wollen. Zu unserem Glück drehte an diesem
                                        Wochenende auch "Eisenbahnromantik" die Ausstellung und ich durfte das Bauvorhaben vom
                                        Gipswerk Entringen vorstellen. Auf der Rückfahrt nach Niefern-Öschelbronn konnte ich den
                                        Uwe überreden bei dem Projekt mitzumachen. Nun ging es an die große Planung. Ich entschied
                                        mich für den Bau des Gipsbruches, des kleinen "Rigonisteinbruches", der 90° Kurve am
                                        Käsbach und der Strecke entlang der Kreisstraße nach Breitenholz mit der B 28 Kreuzung.
                                        Dazu kommt noch das Segment "Gebäude unterhalb des Steinbruches". Uwe, platzmäßig
                                        eingeschränkt, nahm sich den Bau der Gleisverschwenkung, der Ausweiche beim Rohrbach und
                                        des eigentlichen Gipswerkes beim Bahnhof Breitenholz vor. Wir setzten uns zum Ziel bis
                                        November/Dezember 2015 die gesamte Segmentanlage fertig zu bekommen. Da ich schon
                                        Erfahrungen im Recherchieren hatte, entschlossen wir uns den Ortschronisten, Herrn Bauer
                                        und verschiedene Zeitzeugen in Entringen und Breitenholz ausfindig zu machen und zu
                                        treffen. Von den Zeitzeugen wurden wir mit wertvollen Informationen und Bildern belohnt.
                                        Nun konnte der Bau der einzelnen Segmente begonnen werden. 
                                     | 
                                   
                                  
                                      
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                                    | 
                                       Zuerst ging es an die Planung des Segments "Steinbruch". Wir verwenden für die
                                        Feldbahn das Feldbahn- und Gleissystem der Firma BUSCH Modellwelten im Maßstab 1:87 in
                                        H0f, das entspricht einer Originalspurweite von 600 mm. Entsprechend der
                                        Internet-Gleisskizze (erstellt von Dr. E. Scherer) wurde die Gleislage verkleinert
                                        ausprobiert. Anschließend wurden die Geländehöhen (geschätzt) und mittels unterschiedlich
                                        unterlegten Sperrholzstreifen aufgebaut. Die Geländestruktur wurde mit verschiedenen
                                        Baumaterialien u. a. Styrodur und Styropor geformt und angepasst. Anschließend erfolgte
                                        die Feinmodellierung mit einem Gipsüberzug. Von unserem ersten Fotobesuch habe ich "echte"
                                        Steine aus den stillgelegten Steinbruchüberbleibseln mitgenommen, gespalten und im
                                        Steinbruch eingebaut. Die Anlage wird dadurch zwar schwerer aber originalgetreuer. Nach
                                        dem Trocknen des Gipses wurde das Gelände braun eingefärbt, die Gleise eingeschottert und
                                        dann erfolgte die Begrünung in mehreren Arbeitsschritten. Neben "echter Erde" werden
                                        unterschiedliche Turf und Flocken gestreut, dann erfolgte die Begrünung mit "Grasbüscheln"
                                        und dem Einsatz des Grasmasters (hierbei werden in einem Behälter die Grasfasern statisch
                                        aufgeladen und in den feuchten Leim "geschossen"). Die eigentliche Begrünung erfolgte dann
                                        mit Grasbüscheln, Blumen, Unkräutern, "gezupften" Vliesmatten, Büschen und Bäumen. Die
                                        Begrünung stammt fast ausschließlich vom Hersteller Silhouette Modellbahnzubehör. Sie
                                        sehen oben im Kofferbild noch die Darstellung des Gipsofens mit einem typischen
                                        Modellbausatz. Da wir uns entschlossen haben, auch die Gebäude verkleinert in Anlehnung an
                                        das Original nach zu bauen musste ich mich für eine andere Lösung entscheiden. Dazu aber
                                        später. 
                                     | 
                                   
                                  
                                     
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Baubericht Segment "Rigoni-Steinbruch" 
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Ebenfalls auf einer Sperrholzplatte wurde die Gleistrasse erhöht vorgesehen, um neben dem
                                        Gelände auch Platz für den Graben des "Käsbach" zu erhalten. Der zum Teil heute noch
                                        vorhandene Steinbruchrest wurde ebenfalls mit Originalkalksteinen im Modell nachgebaut.
                                        Die Steinplatten wurden zu einem späteren Zeitpunkt noch horizontal eingesägt um die
                                        horizontal verlaufenden Schichten anzudeuten. Der Geländeaufbau erfolgte wieder wie oben
                                        beschrieben. 
                                     | 
                                   
                                  
                                     
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Baubericht Segment "90°-Kurve am Käsbach" und Segment "B28" 
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Nach Fertigstellung der Gleistrasse wurden zuerst die Gräben mittels Oberfräse in die
                                        Sperrholzplatte eingebracht. Für die B28 und die Kreisstraße "K6916" wurde eine
                                        Balsaholzunterlage genommen. Im Bereich der Kreisstraße wurde anschließend eine
                                        Kopfsteinpflaster-Gipsplatte aufgebracht. Die B28 erhielt eine dicke Balsaholzplatte.
                                        Anschließend wurde die B28 und das gesamte Gelände mit Gips geformt und gespachtelt. Nach
                                        dem Trocknen erfolgte der Untergrundanstrich und die Begrünung wurde wie oben beschrieben
                                        aufgebracht. Die zwei Segmente wurden mit Wiesen und Feldern ergänzt. Zu beachten ist beim
                                        BUSCH Feldbahngleis dass die Segmentübergänge absolut bündig ohne Luft ausgeführt werden,
                                        da sonst die Lok stehen bleibt. Nachfolgend die Bauphasen der B28 und von der 90°-Kurve
                                        beim Käsbach. 
                                     | 
                                   
                                  
                                      
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Baubericht Segment "Gebäude unterhalb des Bruches" 
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Unterhalb des ehemaligen Steinbruches stehen heute noch zwei "alte" Gebäude vom Gipswerk
                                        Entringen. Das kleine Gebäude, die "Vesperbude" und der lange Schuppen, das Sacklager und
                                        das Kohlenlager. Zuerst wurde das Segment mit Landschaft (Grasflächen und Wegen und der
                                        Gleisanlage wie oben beschrieben gestaltet). Das Trafogebäude ist nicht mehr vorhanden. Da
                                        ich die Gebäude in Anlehnung an das Original verkleinert nachbaue, musste das
                                        Modellsegment "Steinbruch" im Holzkoffer im vorderen Bereich geändert werden. Die Gebäude
                                        werden erst als Pappmodell gebaut um die Proportionen abzugleichen. Dann werden an Hand
                                        von Fotos und vorhandenen Maßen die Gebäudeabmessungen auf Kunststoffplatten übertragen.
                                        Die Fachwerkbalken wurden aus Balsaholz geschnitzt, bei der Vesperbude habe ich nur
                                        Funierholzstreifen zugeschnitten und aufgeklebt. Den Putz habe ich mit Vogelsand und Leim
                                        hergestellt und farblich behandelt. Beim Lagerschuppen wurde das Mauerwerk aus
                                        Kunststoffplatten der Fa. Auhagen gestaltet. Diese wurden für die Fachwerkfüllungen
                                        zugeschnitten. Für den Lagerschuppen benötigte ich ca. 20 Stunden, für die Vesperbude ca.
                                        10 Stunden. Die Gipsmühle (das große linke Gebäude) wurde aus Pappe fertig gestellt. Der
                                        Nachbau erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt. Als nächstes beschäftigte ich mich mit dem
                                        Holz-/Kohleschuppen und dem Ofengebäude. 
                                      Diese 2 Gebäude wurden aus 1x1, 1,2x1,2 und 1,6x1,6 mm Holzleisten hergestellt. Die
                                        Bretterbeplankung erfolgte mit 2 mm breiten Streifen aus Holzfunier. Der Ofenschuppen
                                        bekam einen nebeneinander liegenden vierzügigen Ofen und den DIARA-Estrich-Hochofen. Die
                                        geprägten Dachplatten stammen von der Firma Noch. Die sogenannte Gichtbrücke wurde aus
                                        Holzleisten 1,8x1,8 mm und einer Verbretterung aus Funierholzstreifen gebaut. Das Dach
                                        erhielt eine Deckung aus Brettern und Bitumenpappe, die ich aus Streifen Schleifpapier mit
                                        einer 600er Körnung hergestellt habe. Anschließend erfolgte ein "Wasching" mit Braun und
                                        Schwarz. Die Verwitterungen wurden mit grünen und weißen Pigmenten hergestellt. Der
                                        Ofenaufbau stammt von Fa. Modellbau Luft. 
                                      Weiter ging es am Gipsbruch und den Gebäuden beim Bruch. 
                                        Ein neuer Bauabschnitt ist die Herstellung der sogenannten Gichtbrücke zum
                                        DIARA-Estrichofen. Entsprechend dem Original liegt sie beim Hochofen an. Mein Nachbau der
                                        Gebäude und des Bruches stimmen nicht ganz mit dem Original überein, weil der Bruch in
                                        einem Holzkoffer eingebaut wurde und somit die Abmessungen begrenzt sind. Aber im
                                        Vergleich zum Originalbild ist der Gebäudenachbau im Verhältnis 1:2 gebaut stimmig. 
                                        Zuerst wollte ich mit der Lok die Loren bis zur Brücke schieben und habe sie erst sehr
                                        schräg eingebaut, aber nach Zeitzeugenberichten wurden die Loren mit der Lok nur ins
                                        Abstellgleis geschoben und dann mittels Seilwinde zur Brücke gezogen. 
                                        Somit habe ich die Busch-Gleise ausgebaut, das Gelände geändert und mit Z-Flexgleis
                                        (Schwellen aufgetrennt) ein scharfes S gebogen und eingebaut. So steht die Brücke fast
                                        rechtwinklig zum Ofen. Die Brücke entstand aus Holzleisten 1,5x1,5 mm, die Verbretterung
                                        aus Funierholz, das Dach aus 600er Schleifpapier. Anschließend wurde mit Wasching und
                                        Pigmenten die Brücke gealtert. 
                                        Daneben baute ich aus Schaumstoffplatten (beidseitig mit Pappe belegt) die Gipsmühle. Die
                                        Fenster entstehen aus 2 Lagen Kunststoffprofilen. Wenn alle Fenster eingebaut sind,
                                        erfolgt das Auftragen des Wandputzes. 
                                      Die "Gichtbrücke" zum DIARA-Ofen hat ein Blechdach mit Stehfalzdeckung bekommen. Auf eine
                                        Kunststoffplatte wurden schmale Vierkantprofile aufgeklebt, dann das ganze mit Hellgrau
                                        gestrichen. Danach ein Schwarz-Wasching drüber, dann mit einer Mischung aus Dunkelgrau,
                                        Hellgrau und Ocker mit dem Borstenpinsel die Oberfläche betupft, dann wieder mit einem
                                        Schwarz-Wasching drüber. Die Rostspuren mit Rost-Wasching angedeutet und mit Pigmentfarben
                                        verfeinert. 
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                                       Baubericht Dolberg-Bagger D 200 
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                                       Im großen Gipssteinbruch wurde ein Diesel-Raupenbagger, Hersteller Dolberg, Typ D 200 mit
                                        kurzem Gittermast und Greifer eingesetzt. Die technischen Daten hierfür bekam ich von
                                        Peter Meyer, Hannover, ein Spezialist für historische Bagger. Der Typ D 200 auf dem ersten
                                        Bild, restauriert von Peter Meyer, steht einsatzbereit im Feldbahnmuseum in Wiesloch. Als
                                        Grundlage für den Nachbau diente mir der WIKKING-Krupp-Bagger. Das Führerhaus wurde
                                        entfernt und ein neuer Aufbau wurde aus Kunststoffplatten gebaut und etwas
                                        Inneneinrichtung angedeutet. Weiter kam eine Innen- und Außenbeleuchtung dazu. Nachdem ich
                                        die Beschriftung (Decals) bei www.hartmann-original.de habe anfertigen lassen, wurden
                                        diese aufgeklebt und der Bagger erhielt anschließend seine Alterung mit Rost- und
                                        Ölspuren, Ruß und Gips-Kalk-Dreck. Nach Fertigstellung des Segmentes Steinbruch wird der
                                        Greifer mittels Servo hoch und runter bewegt. 
                                     | 
                                   
                                  
                                      
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                                       Weiter geht es mit den Hintergründen: 
                                      So langsam mussten mein Kollege und ich den Endspurt einlegen und alles zum Laufen
                                        bringen und vor allem die Anlage mit Feinheiten fertigstellen. Leider gab es immer noch
                                        das Busch-Weichenproblem, was vermutlich nur durch Zulöten gelöst werden kann. Dafür aber
                                        haben wir unsere Hintergründe bekommen. Der Bildermaler Ch. Laubmann aus Wildberg hat uns
                                        mit Ölfarben entsprechend der Fotos von der Gegend drum rum sagenhafte Hintergründe
                                        gemalt. Der finanzielle Aufwand hat sich, finde ich, gelohnt. 
                                        Die Beleuchtung wird mittels dimmbarer LED-Leisten der Fa. "LED&MORE" ausgeführt. Für
                                        den den Gipsbruch habe ich für den vorderen Bereich noch eine Leuchtleiste montiert. 
                                     | 
                                   
                                  
                                     
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                                       Ergänzung März 2017: 
                                      Zum Abschluss gibt es noch eine Verfeinerung. Wir haben uns von der Firma PAULO
                                        Modellbahnzubehör an Hand alter Fotos die Estrich- und Gipssäcke fertigen lassen. 
                                     | 
                                   
                                  
                                     
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                                      Baubeschreibungen der drei Segmente von Uwe
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Vorgeschichte: Wie schon von Andreas geschrieben machten uns Mitglieder der
                                        Modelleisenbahnfreunde Rottenburg e.V. auf eine nicht mehr existierende Feldbahn
                                        aufmerksam, die früher auf der Gemarkung Entringen, heute ein Teilort der Gemeinde
                                        Ammerbuch in Baden Württemberg, unterwegs war. Die Feldbahn war im Steinbruch aktiv und
                                        verband den Steinbruch, den dortigen Brennofen und die Lagerstätten mit der Gipsfabrik am
                                        Bahnhof Breitenholz. Hier war eine Bahnverladung des Endproduktes möglich und die benötige
                                        Kohle wurde ebenfalls per Bahn angeliefert. 
                                        Andreas war sofort begeistert und konnte mich schließlich zur Mitarbeit bei dem Projekt,
                                        den Gipsabbau mit der Feldbahn und dem Gipswerk im Modell annähernd an das ehemalige
                                        Original nach zu bauen, überreden. 
                                        Des Weiteren wurden, eine neue Erfahrung im Modellbau für mich, Recherchen in diversen
                                        Archiven und bei Zeitzeugen durchgeführt. Wir hatten uns schnell darauf geeinigt, dass wir
                                        uns die Modellbahnsegmente aufteilen. Andreas baut vom Steinbruch bis zur B 28, dann
                                        erfolgt von mir die restliche Gleisstrecke bis zum Gipswerk Entringen am Bahnhof
                                        Breitenholz. 
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                                       Baubericht Segment "Verschwenkung" 
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                                       Nachdem Andreas seine Segmente soweit fertig hatte, dass die Gleis- und Straßenlage
                                        feststand und auch etwas Grün schon vorhanden war, konnte ich daran gehen mein erstes
                                        Segment zu bauen. 
                                      Von einer im Abbau befindlichen H0-Anlage wurden die 6mm-Platten der Trassen recycelt,
                                        d.h. daraus wurden die Seiten der Segmente gesägt. Die Seiten wurden stumpf zu einem
                                        Rechteck aufeinander geklebt und verschraubt. Zur Aussteifung wurden noch Vierkanthölzer
                                        eingeklebt und verschraubt. Der Abstand vom oberen Rand wurde so bemessen, dass die
                                        Styrodureinlage mit der oberen Kante abschloss. Da auf diesem Segment ja die Gleistrasse
                                        nach außen verschwenkt, musste das Segement auf der, der B28 gegenüber liegenden Seite
                                        verbreitert werden. Der Innenraum wurde ebenfalls mit Styrodur aufgefüllt. Somit war ein
                                        relativ leichtes, aber dennoch stabiles Segment entstanden. An der Unterseite wurden zwei
                                        durchgehende Kabel (Rot und Schwarz) angebracht, von denen Zuleitungen zu den Schienen
                                        verlegt wurden. An insgesamt drei Stellen wird der Strom in die Schienen eingespeist. Auf
                                        der Oberseite wurden die Schienen auf einem Streifen Styrodur verlegt, mit
                                        Zweikomponentenkleber befestigt und eingeschottert. Die Verklebung des Schotters, bei dem
                                        auch originaler Kalkstein aus dem Bruch verwendet wurde, erfolgte mit einem
                                        Schotterkleber. Die mit Kopfsteinpflaster belegte Kreisstraße wurde mittels Spörle-Formen
                                        und Gips hergestellt und auf das Styrodur geklebt. Mit Braun eingefärbtem Gips wurde die
                                        Landschaftsform gestaltet. Der gesamte Bereich aus Gips, einschließlich des
                                        Kopfsteinpflasters, wurde dann mit Acryl-Tiefengrund eingestrichen. Nach der Durchtrockung
                                        wurde das Kopfsteinpflaster mit einer selbst angemischten Farbe aus Acrylfarben
                                        gestrichen. Diese Farbmischung wurde mit Wasser stark verdünnt und mehr oder weniger
                                        lasierend aufgetragen. 
                                      Auf das Gelände wurde abschnittsweise Acryl-Emulsion aufgetragen und mit Turf-Flocken in
                                        Braun und Grün von Woodland-Scenics eingestreut. Dazwischen kam noch die Mischung
                                        Waldboden von Busch. Nachdem der Emulsionsauftrag und die Flocken getrocknet waren wurde
                                        wieder abschnittsweise die Emulsion aufgetragen und kurze dunkelgrüne Grasfasern mit einem
                                        Elektrostaten aufgeschossen. Gleich hinterher kamen dann lange dunkelgrüne Fasern, die mit
                                        ein wenig helleren Fasern gemischt waren. Zum Abschluss wurden noch ganz wenige lange
                                        beige Fasern eingeschossen. Die Emulsion wurde nicht komplett deckend aufgetragen, sondern
                                        es wurden Lücken gelassen, so dass sich kein durchgehender 'englischer Rasen' ergab. Zur
                                        weiteren Ausgestaltung wurde ein Baum gepflanzt. Da sich die dargestellt Jahreszeit im
                                        Spätsommer/Frühherbst bewegt, wurden unter dem Baum lose Blätter in verschiedenen Farben
                                        mit Sprühkleber fixiert. Dies erfolgte, bevor der Baum eingeklebt wurde. Nach dem
                                        Festkleben des Baumes wurden mit dem Streumaterial Nadelwaldboden der Firma Busch im
                                        Bereich der Wurzeln Erde bzw. nicht bewachsene Stellen dargestellt und hier stellenweise
                                        nochmals lose Blätter aufgestreut. Eine abgebrochene Gips-Kopfsteinpflaster-Platte wurde
                                        dazu genutzt eine Straßenbaustelle darzustellen. Dazu wurde von der Firma Weinert eine
                                        Absperrung farblich behandelt und zur Sicherung der Baustelle aufgestellt. Zur
                                        Ausgestaltung wurde noch ein kleiner Teerkocher, ebenfalls von Weinert, mit Zubehör
                                        fixiert. Die Szene beleben drei Bauarbeiter. Auch ein Schäfer mit seinen Schafen und
                                        seinem Schäferkarren bereichern das Segment. 
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                                       Baubericht Segment "Ausweiche" 
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                                       Der Grundaufbau für dieses Segment ist derselbe, wie schon zum Segment 'Verschwenkung'
                                        beschrieben. Die Segmentseiten aus 6mm-Sperrholz zu einem Rechteck zusammen gesetzt und
                                        innen mit Styrodur aufgefüllt. Die Gleistrasse wurde ebenfalls auf einen dünnen Streifen
                                        Styrodur geklebt und entsprechend eingeschottert und verklebt. Die Fortsetzung der
                                        Kreisstraße erfolgte ebenfalls mit Gips-Kopfsteinpflaster. Der Aufbau der Begrünung
                                        erfolgte ebenfalls wie beim Segment 'Verschwenkung' beschrieben. Allerdings musste auf
                                        diesem Segment auf der linken Seite noch der Rohrbach berücksichtigt werden. Dazu wurde im
                                        Styrodur eine Aussparung eingebracht und das Bachbett mit eingefärbtem Gips gestaltet. Die
                                        Seiten des Bachs wurden mit verschiedenen Vlies der Firma Heki gestaltet und danach das
                                        Wasser in Form von Einkomponentenharz der Firma Faller in zwei Schichten eingebracht. Der
                                        obere Abschluss des Wassers wurde mit Water-Effekts von Noch gestaltet. Nach der
                                        Fertigstellung des Bachs konnte die aus Vierkanthölzern und Balsaholz für die Bretter
                                        gestaltete Brücke eingesetzt und die Gleistrasse darauf verlegt werden. Vor der
                                        Befestigung der Styrodureinlage wurden an der vorderen Längsseite des Segmentes Bohrungen
                                        für diverse Schalter und Buchsen eingebracht. Hier lässt sich mittels Bananensteckern
                                        Fahrstrom einspeisen. Die beiden Ausweichgleise lassen über einen Kippschalter wahlweise
                                        mit Fahrstrom versorgen oder ganz abschalten. Die beiden Weichen werden von Hand
                                        geschaltet. 
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                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Baubericht Segment "Gipswerk" 
                                     | 
                                   
                                  
                                    | 
                                       Das dritte Segment, das sich dann links an das Segment 'Ausweiche' anschließt, richtet
                                        sich bezüglich der Größe nach den Gebäuden des Gipswerkes, die darauf zusammengestellt
                                        werden. Darum beginnt das Segment nicht mit dem klassischen, oben schon beschriebenen
                                        Unterbau, sondern hier zunächst mit dem Selbstbau der Gebäude. Für den Beginn und zur
                                        Übung der Selbstbaugebäude, übrigens das erste komplett selbst gebaute Gebäude, wurde der
                                        im Original noch vorhandene Lokschuppen beim ehemaligen Gipswerk ausgewählt. Im Bild unten
                                        ist das Ergebnis zu sehen. 
                                      Als nächstes Selbstbaugebäude war das Hauptgebäude, die Gipsmühle, an der Reihe. Wie
                                        schon beim Lokschuppen gab es auch zum Hauptgebäude verschiedene Pläne. Es standen auch
                                        ein paar Fotos zur Verfügung, so dass nach einer Vorplanung das doch recht große Gebäude
                                        in Angriff genommen werden konnte. Der Bau nahm dann doch eine recht große Zeitspanne in
                                        Anspruch. 
                                      Nach dem das Hauptgebäude so gut wie fertig war, ging es an das Ofengebäude. Zum
                                        Ofengebäude gab es nur sehr wenige Pläne, so dass das Gebäude überwiegend anhand von
                                        historischen Photos entstand. Zur Überprüfung der Proportionen und dem Zusammenwirken mit
                                        dem Hauptgebäude wurde zuerst ein Kartonmodell gefertigt. Beim Bau des Ofengebäudes wurden
                                        dann die mit dem Kartonmodell gewonnenen Maßabweichungen übernommen. 
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                                    | 
                                       Schließlich wurden die Gebäude fertig gestellt und mit den Gleisen auf der Grundplatte
                                        montiert. Die Proportionen sind schon beachtlich. Größe der Grundplatte ca. 1,20m x 0,80
                                        m. 
                                     | 
                                   
                                  
                                     
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